Frühling in Stadt Null – Ein partizipativer Wissenschaftscomic über die sozialen Dynamiken der Pandemie

Frühling in Stadt Null ist ein Projekt zur Wissenschaftskommunikation. Es geht darum, die Ergebnisse unserer Forschung möglichst vielen Personen zugänglich zu machen, die sich nicht täglich mit Soziologie beschäftigen. Das Besondere an diesem Projekt war, dass wir nicht nur mit Illustrationen gearbeitet haben, um unsere Ergebnisse zu ‚transportieren‘, sondern auch dafür, um sie mit verschiedensten Gruppen von Menschen zu diskutieren. Dafür haben wir die kommunikativen und erzählerischen Möglichkeiten professioneller Illustration genutzt. Aus unseren ersten Ergebnissen wurden zuerst kleine Skizzen, die wir dann gemeinsam mit verschiedenen Teilnehmer*innen weiterentwickelt haben. Mehr hierzu findet ihr im Bereich -> Dokumentation.

Das Projekt basiert ursprünglich auf dem Forschungsprojekt "Frühling in Mitterteich", das sich mit den sozialen Dynamiken der ersten umfassenden Ausgangssperre in der Kleinstadt Mitterteich im Zuge der COVID-19-Pandemie beschäftigt. Ein besonderes Augenmerk lag dabei auf den Dynamiken von Kritik an der "Corona-Politik" und den Maßnahmen des Infektionsschutzes, die in vielen Facetten und Grauzonen von der kleinen Subversion hin zu organisierten Protesten reichen konnten.

Gemeinsam mit Illustratorin Susi Vetter, Kooperationspartner:innen aus dem Bereich Kunst und Kultur sowie Teilnehmenden an Gruppendiskussionen haben wir eine essayistische Bildwelt entstehen lassen. Diese ging von den Materialien und Erkenntnissen der soziologischen Forschung zum Fall ‚Mitterteich‘ aus, wurde jedoch sukzessive gemeinsam weiterentwickelt. "Frühling in Stadt Null" erzählt deshalb nicht die Geschichte von Mitterteich, sondern Geschichten, die viele Menschen, auch außerhalb von Mitterteich, erlebt haben. So kannten viele von uns Held:innen, haben Regeln auch mal "eher flexibel" ausgelegt, scharfe Diskussionen im Netz verfolgt oder sich sogar daran beteiligt. "Frühling in Stadt" Null kann natürlich nicht alle Perspektiven und Pandemiegeschichten erzählen, aber dafür Angebote machen, für bestimmte Begebenheiten und Dynamiken nochmal neue Perspektiven zu öffnen.

Obwohl das Projekt noch nicht ganz abgeschlossen ist, bedanken wir uns schon jetzt bei allen Mitwirkenden, insbesondere Teilnehmer:innen an Gruppendiskussionen und Interviews. Außerdem danken wir Berater:innen und Kolleg:innen, die uns mit kritischem Blick unterstützt haben und insbesondere natürlich bei der VolkswagenStiftung für die Förderung und das Vertrauen in unsere Arbeit!