In den Nachrichten haben sie gesagt, Stadt Null sei jetzt infiziert und niemand dürfe raus oder rein. Das betrifft nicht nur die Menschen in Stadt Null, sondern auch die Bewohner:innen der umliegenden Dörfer: Der nächste Supermarkt ist jetzt deutlich weiter weg und begegnet man doch einmal Bewohner:innen von Stadt Null, kann man nicht wissen, ob diese Person ansteckend ist. Manchen ist es egal, andere machen lieber einen Bogen und selbst der sonst so beliebte Pfarrer von Stadt Null, der sich beim Spaziergang verirrt hat, wird aus Sicherheitsgründen am Waldrand stehen gelassen.
Zwei Tage nach Beginn der Ausgangssperre traut ein Bewohner des Nachbardorfs seinen Augen nicht: Er sieht Max‘ Auto in der Einfahrt nebenan. Max dürfte gar nicht hier sein. Hinter den Gardinen im Fenster gegenüber bewegen sich mindestens fünf Menschen! Eine Party? Eine geheime Zusammenkunft? Was, wenn alle sich anstecken und das gesamte Dorf in Quarantäne muss? Unser Nachbar hat Angst, ist unsicher, was zu tun ist und auch wütend darüber, dass andere so rücksichtslos handeln. Er entscheidet sich dazu, die Polizei zu informieren.
Auf welcher Seite des Vorhangs seid Ihr?