Frauke muss zu Hause bleiben, sie hat keinen Passierschein bekommen und geht keiner Tätigkeit nach, die als „relevant“ für das System eingestuft wurde. Neben dem Homeschooling der Kinder und dem „bisschen Haushalt“ sieht, hört und liest sie nun jeden Tag Nachrichten. Sie beginnt, alle Zahlen, die sie zur Krankheit finden kann, zu dokumentieren und ihre eigenen Prognosen anzustellen. Wie viele Infizierte gab es an welchem Tag und welche Regeln wurden daraus abgeleitet? Was kommt noch auf uns zu? Wann werden wir alle infiziert sein? Und wann sind alle geimpft? Wann hat das alles ein Ende?
Frauke ist es gewohnt, alles selbst zu machen: „Wer sein eigenes Brot backt“, sagt sie, „der macht auch lieber seine eigenen Statistiken“. Die Zahlen geben ihr ein bisschen Kontrolle zurück in einer Welt, in der plötzlich alles anders ist.