Richard ist frustriert. Wochenlang hat er sich an neue Regeln gehalten und jeden Tag anderen Menschen geholfen– aber irgendwie sieht es so aus, als wären seine Mühen vergebens gewesen. Die Krankheit ist noch da und hat sich über Stadt Null hinaus, über das ganze Land, ja sogar die ganze Welt verbreitet. Da fragt man sich doch, was die Einschränkungen der letzten Wochen überhaupt gebracht haben. „Ich hab‘ keine große Hoffnung mehr“, sagt er, als er eines Abends nach Hause kommt. Der Ausnahmezustand war am Anfang aufregend, aber jetzt ist er zum neuen Alltag geworden. Sonderaufgaben und Passierscheine verschwinden in der Schublade und mit ihnen auch die Dankbarkeit der Menschen, die ihm am Anfang so viel Kraft gegeben hat. Und die Politik? Von der fühlt Richard sich gerade auch eher im Stich gelassen.